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Österreichischer Anti-Korruptionstag 2025 im Zeichen integritätsfördernder Organisationskultur
Die Veranstaltung am 24. und 25. April 2025 in Waidhofen an der Ybbs stand unter dem Motto "Starkes Fundament – stabiles Haus – Wie Integrität die Organisationskultur fördert".
Der Österreichische Anti-Korruptionstag 2025 des Bundesamts zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK), der am 24. und 25. April 2025 in Waidhofen an der Ybbs stattfand, widmete sich dem Thema integritätsfördernder Organisationskultur. Rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, vorrangig aus der öffentlichen Verwaltung und staatsnahen Betrieben, besuchten die Veranstaltung. Unter den Teilnehmenden waren auch Mitglieder des Integritätsbeauftragtennetzwerks (IBN), das der Verbreitung des Integritätsgedankens in Österreich und dem Erfahrungsaustausch zu Integritätsförderung, Korruptionsprävention und Compliance dient.
"Integrität als starkes Fundament einer stabilen Organisationskultur ist die beste Prophylaxe gegen Korruption", sagte Otto Kerbl, Direktor des BAK, bei seiner Eröffnungsrede. Auch Mathias Vogl, Sektionschef im Innenministerium, betonte am Anfang der Veranstaltung, dass "die Integritätsförderung als korruptionspräventive sowie als demokratie- und rechtsstaatschützende Maßnahme elementar" sei. Für eine erfolgreiche Organisationskultur sei nicht nur das klare Definieren von Regeln und Werten essenziell, sondern müssen diese auch von Führungskräften umgesetzt und gelebt werden, damit sie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern akzeptiert, respektiert und gelebt werden können, sagte Mathias Vogl.
Integritätsfördernde Organisationskultur zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Sonja Irresberger, Director im Advisory-Bereich Governance, Risk & Compliance Services und Forensic bei KPMG, setzte sich am ersten Tag der Veranstaltung in ihrer Keynote-Rede mit den Herausforderungen und Perspektiven von Organisationskultur in der Praxis auseinander. "Transparenz, Verantwortung und Vorbildlichkeit sollten in den Mittelpunkt gestellt werden, um eine integritätsfördernde Organisationskultur zu schaffen. Eine besondere Vorbildfunktion sehe ich bei Führungskräften", sagte Sonja Irresberger.
Im anschließenden Panel-Talk, moderiert von Susanna Binder, Leiterin des Referats für Prävention und Ursachenforschung im BAK, beleuchteten die Expertinnen und Experten Gregor Weber (Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport), Rudolf Schwab (A1 Telekom Austria Group, Transparency International), Markus Kranz (Stadtamtsdirektor der Stadt Hohenems) sowie Sonja Irresberger aus verschiedenen Blickwinkeln, was eine gute Organisationskultur ausmacht und wie Integrität in Organisationen gefördert werden kann. Darüber hinaus beschäftigten sich die Expertinnen und Experten mit den Herausforderungen und dem Nutzen einer integritätsfördernden Organisationskultur.
Blick in die Zukunft: Wie können wir unser Wissen zielgerecht umsetzen?
Den zweiten Veranstaltungstag eröffnete Jamie-Lee Campbell, wissenschaftliche Mitarbeiterin der deutschen Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, mit ihrer Keynote-Rede und richtete den Blick in die Zukunft. Dabei behandelte sie die Thematik aus organisationspsychologischer Perspektive sowie den möglichen Einfluss internationaler Entwicklungen auf Korruption und Organisationskultur. "Wir erleben gerade auf der internationalen Ebene viele Veränderungen, die auch unsere sozialen Normen, was wir als ethisches Verhalten wahrnehmen und was durchführbar ist, zwangsweise beeinflussen. Gerade in solchen Zeiten ist es umso wichtiger, das Mindset in Organisationen durch Werte, Prozesse und soziale Normen im Sinne der Integrität zu stärken", sagte Jamie-Lee Campbell.
Als letzter Programmpunkt des Österreichischen Anti-Korruptionstags 2025 folgte ein Expert Lab – ein interaktives Diskussionsformat, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit hatten, in einen lebendigen Fachaustausch mit Expertinnen und Experten zu treten. Das Panel setze sich aus Jamie-Lee Campbell, Sonja Irresberger und Andreas Raso (Veterinärmedizinische Universität Wien) zusammen. Das Publikum konnte mit ihnen eigene Erfahrungen und Herausforderungen diskutieren und gemeinsam neue Lösungs- und Strategieansätze erarbeiten.